Beruhigen und leiten

Das Entlastungsbauwerk befindet sich am oberen Ende des Geschiebetriebkanals im Gebiet Chlewigen. Hier löst die Natur selber die Entlastung aus – mit einer einfachen Barriere eines überströmbaren und erodierbaren Damms und der Kraft der überlaufenden Wassermassen.

Die Funktion des Entlastungsbauwerks

Die verschiedenen Modellversuche in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich haben nachgewiesen, dass das Entlastungsbauwerk im Gebiet Chlewigen seine Aufgabe bei unterschiedlichen Grossereignissen erfüllt. Dank der Schwelle und dem Holzfang wird kaum Geschiebe und Schwemmholz durch den Entlastungskorridor und in der Folge in das Kulturland abgeführt, sie werden in den Geschiebetriebkanal und durch diesen durchtransportiert. Die Wassermassen der Kleinen Schliere verlieren mit dem Entlastungsbauwerk Chlewigen insgesamt an Energie, die Wassermenge im Kanal wird reguliert und das Geschiebe sowie das Schwemmholz werden portioniert.

So sieht das Gebiet Chlewigen nach dem Bau des Entlastungsbauwerks aus. Es bestehen Geschieberückhaltezonen und lenkende Bauten, um grosse Wassermassen zu leiten und den Kanal zu entlasten. Ein Teil des Geschiebes und des Schwemmholzes können sich rechts setzen, der Rest wird kontrolliert durch den Schlierenkanal abgeführt.

Mit Hilfe von zwei Wildbachsperren direkt hinter Chlewigen wird das Gefälle der Kleinen Schliere reduziert. Der Wasserlauf weist oberhalb davon dasselbe Gefälle auf wie im untersten Bereich des Schlierenkanals. Damit wird nicht zu viel Geschiebe in den Kanal transportiert, es lagert sich oberhalb der Sperren ab. Mit diesen Sperren wird dem Wasser zudem die richtige Fliessrichtung gegeben, primär natürlich in den Geschiebetriebkanal.

Bei einem starken Gewitter fliesst ein Teil des Wassers der Kleinen Schliere in den Geschieberückhalteraum oberhalb der beiden Wildbachsperren und verliert an Energie. Ein Teil des Geschiebes und des Schwemmholzes lagern sich in diesem Bereich ab. Das Wasser überflutet die Schwelle links des Trennbauwerks und gelangt bis zum Damm des Entlastungskorridors.

Führt die Kleine Schliere viel Wasser, füllt sie das gesamte Bachbett aus. Das massive Trennbauwerk sowie die linksseitige Schwelle lenken das Wasser in den bestehenden Kanal.

Bei einem grossen Hochwasser steigt die Wassermenge weiter. Der Damm aus verfestigtem Lockermaterial zum Entlastungskorridor ist so aufgebaut, dass er weggespült wird, sobald er überströmt wird. Damit kann die Kapazität des Schlierenkanals möglichst lange ausgenutzt werden.

Modellversuche

Mit Modellversuchen an der ETH Zürich wurde der Strömungsverlauf des Entlastungsbauwerks simuliert und optimiert.

Visualisierung Endausbau

Das Herzstück in der Chlewigen ist das Entlastungsbauwerk und eine neue Geschieberückhaltezone. Diese sorgen dafür, dass nur so viel Wasser in den Kanal des Geschiebetriebkanals gelangt, das garantiert durch diesen abfliessen kann ohne Probleme zu verursachen. Fliesst mehr Wasser zu, so wird dieses über das Entlastungsbauwerk in den Entlastungskorridor geleitet. Damit werden die Schäden bei Grossereignissen minimiert.